Eine neue (alte) Hunderasse wird hier näher vorgestellt, die wir ihnen natürlich, auch wenn etwas spät im Nachhinein erörtern möchten.
Am 03.06.2001 war es soweit, die FCI, hat eine neue (alte) Hunderasse „ins Leben“ gerufen.
Der Perro de Presa Canario bekam seinen, wohl erst hoffentlich noch vorläufigen Standard.
Aber warum gleich eine Namensänderung in Dogo Canario, wenn diese Hunderasse den Namen Perro de Presa Canario schon seit über 400 Jahren hat?
Übersetzt man die Wörter Perro de Presa Canario ins deutsche würde es in etwa heißen:
Perro = Hund /Presa = Packer / de Canario = von Kanaren. Die FCI sträubte sich gegen das Wort Packer; nach langem überlegen entschied man sich für Dogo Canario.
„ Die Geburtsstunde begann“!
Welchen Standard sollte man nehmen?
Um 1970 gab es kaum mehr einen Perro de Presa Canario, dann erwachte um 1970 das Interesse an den Presa´s neu, einer der bemühtesten Züchter dieser Rasse war / und ist auch heute noch, Manuel Curto´ aus Teneriffa ( www.irema-curto.com).
Um 1982 gründete sich eine Interessengemeinschaft für den Perro de Presa Canario zur Rettung der Rasse und ein Standard wurde ausgearbeitet.
Vom RSCE (la Real Sociedad Canian de Espana) wurde am Sonntag, den 21.Mai 1989 ein Standard veröffentlicht.
Dieser sollte als Vorlage für den Standard vom 03.06.2001, zum Dogo Canario von der FCI dienen.
Ich hoffe, das die Anstrebung, den Perro de Presa Canario, in den Weltverband FCI aufzunehmen, nicht zu gleich den Untergang für diese bedeutet.
Ich möchte niemandem die Schuld in Folge von Qualzuchten in die Schuhe schieben aber einem Rassestandard, somit auch seine Rassehunderichter waren es, denen der Deutsche Schäferhund seinen steil abfallenden Rücken, der Deutsche Boxer seine platte Nase und die Spondylose, der Mastino Napoletano seine furchtbar hängenden Augenlieder verdankt.
(Diese Auflistung ließe sich über beliebig viele Seiten vorführen)
Welcher Richter aus Deutschland kann sich erfahren genug nennen einen Dogo Canario zu beurteilen? Diese Rasse ist im Ursprung aus Spanien; ein spanischer Fachmann sollte sich dieser Aufgabe stellen und nicht jemand der evtl. Rottweiler gerichtet hat (weil diese auch zu den Molosser gehören).
Die Rasse befindet sich „im Aufbau“ über die FCI und auch außerhalb dieser stehende Vereine, da sollten kleine Schönheitsmängel nicht als zuchtausschliessende Fehler betrachtet werden. Sicherlich brauch man eine gewisse Vorgabe (Standard) um eine Hunderasse zu züchten und auszustellen. Einen Standard vom Deutschen Schäferhund, im Ausstellungsring für den Dogo Canario zu benutzen funktioniert nicht. Aber egal, ob man nun einen Schönheitstitel oder eine Zucht des Dogo Canario´s anstrebt, das Wesen, die Gesundheit, Vitalität und lange Lebenserwartung sollten immer im Vordergrund stehen lassen.
Betrachte man den Standard von 2001 genauer, stellt man so einige Widersprüche in sich fest.
Als Anregung zum Nachdenken drei davon erörtert durch eine Stellungnahme von Herrn Karl Meier; 1. Vors. VRZ e.V. und mir, M. Feige, Dogo Canario Kennel: los Fuertos
Dieser Standard „meint“:
Natürlich möchte ich keinen neuen Standard für den Dogo Canario „zusammen basteln“. Dies sollte lediglich eine kleine Einführung in die neue (alte) Rasse Dogo Canario und eine kleine Stellungnahme, bezüglich des von der FCI aufgestellten Standards sein. Und - eine Anregung für all diejenigen werden, die sich entscheiden einem Dogo Canario in absehbarer Zukunft das Leben zu schenken (züchten), den Standard doch noch einmal etwas genauer anzuschauen und sein persönliches Zuchtziel zu überdenken.
Denn liebe Hundefreunde:
Schön liegt bekanntlich im Auge des Betrachters !
Hier noch den Rassestandard vom 03.06.2001 herausgegeben von der FCI, den ich für sie ins deutsche übersetzt habe, da sich der VDH bezüglich einer offiziellen Übersetzung doch noch etwas schwer tut:
URSPRUNG: SPANIEN
ANWENDUNG: Wächter und Hirtenhund
KLASSIFIKATION F.C.I.: Gruppe 2 Abschnitt 2.1: Molosser - Art: Dogo
Gesamterscheinung
Er ist ein mittelgroßer, molossoider Hund, mit symmetrischem, geradem Profil, mit schwarzer Maske. Robust und gut proportioniert. Er ist athletisch gebaut die Körperlänge übertrifft die Schulterhöhe, ein Merkmal, das man bei Hündinnen ausgeprägter findet. Der Kopf ist groß, quadratisch, mit breitem Oberkopf. Die oberen Lefzen bedeckten lose den Unterkiefer. Die Lefzen sind schwarz pigmentiert. Die kräftigen Zähne sind weit auseinander liegend und gut eingesetzt. Die Augen sind kastanienbraun und weit auseinander liegend. Mittelgroße Ohren. Der zylindrische, muskulöse Hals ist bedeckt von dicker, loser, elastischer Haut mit ein wenig Kehlhaut. Gerader Rücken. Breiter Rutenansatz. Brustkorb tief und breit. Bauch leicht aufgezogen. Vorhand gut ausgewogen, lose und mit starken Knochen. Runde Pfoten, mit dicken Zehen. Muskulöse Hinterhand, mäßig gewinkeltes Sprunggelenk, die Hinterpfoten sind etwas länger als die Vorderpfoten. Dicke, elastische Haut. Kurzes, etwas raues Haarkleid, ohne Unterwolle. Die Haarfarbe variiert in verschiedenen Schattierungen von fawn (rehbraun) oder gestromt.
Wesen und Temperament
Eine eher unangenehme Erscheinung mit ernstem Ausdruck. Eignet sich besonders als Wach- und Schutzhund und wird traditionell als Hirtenhund eingesetzt. Ungestümes Temperament, sehr selbstbewusst. Tiefes Bellen. Gehorsam und gelehrig den Familienmitgliedern gegenüber, aber misstrauisch/unfreundlich gegenüber Fremden.
In der Bewegung soll er viel Boden bedecken, agil und flexibel sein. Raumgreifende Bewegung, die Läufe bewegen sich diagonal, das heißt: vorne links - hinten rechts, vorne rechts - hinten links. Die Rute wird tief herabhängend getragen und kaum über die Rückenlinie erhoben.
Ausdruck
Selbstsicher, gelehrig und ein wenig distanziert. Aufmerksam, der Stand ist sicher und der Ausdruck der Augen ist hart.
Kopf
Der Kopf ist massiv, brachycephalisch und kräftig in der Erscheinung, bedeckt mit lose hängender Haut, die Form ist die eines verlängerten Würfels. Die Proportionen von Oberkopf : Fangpartie ist 60 % : 40 %.
Oberkopf
Konvex vor dem Hinterkopf und in der Querrichtung; die Knochen sind flach. Ausgeprägte Jochbögen mit gut entwickelter Wangenpartie und Kaumuskeln, aber ohne Übertreibungen. Der Oberkopf ist wenig gewölbt.
Stop
Der Stop ist ausgeprägt, aber nicht zu stark. Die Furche zwischen dem Ohrenansatz ist gut entwickelt und entspricht ca. 2/3 der Kopfgröße. Die Kopflinien sind gerade und leicht konvergierend.
Fang
Kürzer als der Oberkopf. Normal ca. 40 % der totalen Kopflänge, das sind ca. 10 cm. Sehr breite Basis, die sich zur Schnauze hin leicht verjüngt. Oberhalb der Nase flach und gerade im Profil ohne Ridge (Haare in Gegenrichtung). Die Lefzen sind hängend, aber nicht zu stark und von vorne gesehen formen sie ein "V". Die Schleimhäute sind dunkel pigmentiert.
Nase
Breit, sehr dunkel pigmentiert. In einer Linie mit dem Nasenbein. Die Front ist leicht zurückgesetzt in Relation mit den vorderen Begrenzungen der Nasenlöcher. Die Nasenlöcher sind groß um die Atmung nicht zu behindern.
Augen
Leicht oval in der Form, mittelgroß bis groß, gut auseinander liegend, aber weder eingesunken noch hervorstehen. Augenlider sehr dunkel pigmentiert und anliegend, nie herunterhängend. Die Farbe variiert von mittel- bis dunkelbraun, je nach Haarfarbe. Die Augen sollten niemals hell sein.
Ohren
Mittelgroß, mit kurzem feinen Haar. Sie fallen leicht auf beiden Seiten des Kopfes herab. Wenn sie gefaltet sind, haben sie Rosenform, an den Kopfseiten anliegend. Der Ansatz steht ab, etwas oberhalb des äußeren Augenwinkels angesetzt. Zu hoch angesetzte Ohren sind unüblich und auf dem Oberkopf zusammengezogen. Wenn kupiert, stehen sie gerade.
Zähne
Breit, gut eingesetzt, kräftige Molaren, kleine Schneidezähne, gut entwickelte Fangzähne, die gut ineinander greifen. Normales oder umgekehrtes Scherengebiss. Zangengebiss ist nicht akzeptabel. Leichter Vorbiss ist akzeptabel, aber nicht mehr als 3 mm. Die Fangzähne sollten weit auseinander liegen.
Hals
Kürzer als die gesamte Kopflänge, ca. 20 oder mehr Zentimeter. An der Unterseite mit loser Haut bedeckt, die eine leichte Kehlhaut bildet. Kräftig, gerade, wirkt zylindrisch und muskulös.
Obere Linie
Gerade und eben, muskulös, aber nicht überladen. Steigt leicht vom Widerrist zur Lende hin an, mit einer Differenz von ca. 1 cm. Sattelrücken und aufgezogener Rücken sind nicht akzeptabel.
Lende
Mittellang, breit und gerundet. Sollte nicht zu lang sein, sonst würde die Lende abfallen, auch nicht zu hoch oder zu niedrig, da dies die Bewegung einschränken würde. Hündinnen haben üblicherweise eine längere Lendenpartie.
Körper
Breit und tief. Ca. 18 - 20 % länger als die Schulterhöhe, besonders bei Hündinnen.
Brustkorb
Der Brustkorb hat große Kapazität mit gut ausgeprägten Muskeln. Die Brusttiefe sollte mindestens bis zum Ellbogen reichen, sowohl von vorne, als auch im Profil betrachtet. Der Brustumfang ist ungefähr die Schulterhöhe plus 45 %, besonders bei Hündinnen. Gut gewölbter Rippenkorb.
Flanken
Nicht ausgeprägt, kürzer und schmäler als der Brustkorb.
Untere Linie
Aufsteigend, leicht aufgezogen, nie durchhängend.
Vorhand
Schräge Schultern. Gut gewinkelt, Vorderläufe gut ausgewogen, breite Knochen und gut bemuskelt. Ellbogen lose, nicht zu sehr am Brustkorb anliegend, dürfen aber auch nicht abstehen. Die Länge des Vorderlaufes beträgt ca. 50 % der Schulterhöhe bei Rüden und ein bisschen weniger bei Hündinnen. Die Vorderfußwurzelgelenke sind fest und leicht schräg gestellt.
Pfoten
Katzenpfoten mit runden Zehen, nicht zu stark geschlossen. Dicke, dunkle Ballen. Dunkle Nägel, weiße Nägel sollten vermieden werden, obwohl dies von der Haarfarbe abhängt.
Hinterhand
Kräftig und parallel, ohne Krümmung. Langer Oberschenkel, gut bemuskelt. Winkelungen nicht zu stark ausgeprägt, aber auch nicht zu steil. Die Sprunggelenke sollten immer tief angesetzt sein.
Hinterpfoten
Etwas länger als die Vorderpfoten.
Rute
Dick am Ansatz, verjüngt sich zu einer feinen Spitze in Höhe der Sprunggelenke, aber nicht länger. In der Bewegung säbelförmig getragen, aber nicht geringelt oder am Rücken gerollt.
Größe
Schulterhöhe:
Rüden von 60 bis 66 cm
Hündinnen von 56 bis 63 cm
Gewicht
Rüden mindestens 50 kg (110 lb)
Hündinnen mindestens 40 kg (88 lb)
Farbe
Alle Varietäten von brindle, vom warmen dunkelbraun bis zum sehr hellen blond oder neutralem grau. Alle Schattierungen von rehbraun oder sandfarben. Weiße Abzeichen sind akzeptabel an der Vorbrust, am Halsansatz, der Hinterseite der Pfoten und Zehen, aber sollten nur minimal sein. Die Maske ist immer dunkel (schwarz) und kann bis zu den Augen reichen, aber nicht weiter.
Haut
Dick und elastisch. Lose am und rund um den Hals.. Bildet symmetrische Falten von den Ohren ausgehend und auch zwischen dem Ohrenansatz.
Haar
Kurz, fest, ohne Unterwolle, manchmal rau. Sehr kurz und fein an den Ohren, etwas länger am Widerrist und an der Lende.
Allgemeine Fehler
Monorchismus, Kryptorchismus und kastrierte/sterilisierte Tiere. Abweichungen vom Standard.
Disqualifikation
Sehr schwere Fehler
Schwere Fehler
Leichte Fehler
Dogo_Canario
Liebe Mitglieder, Interessenten eines Dogo Canario, Besitzers, für weitere Fragen, Anmerkungen, sowohl auch Kritiken stehen wir Hr. K. Meier 1.Vors. VRZ e.V. und Milena Feige ( www.los-fuertos.de) Schützenstr. 11 31749 Auetal / Rolfshagen 05 75 3-92 79 03 Dogo Canario Züchterin in der VRZ e.V. gerne zur Verfügung und
Verbleiben mit freundlichem Gruß
K.Meier 1. Vorsizender V.R.Z. e.V.
M.Feige